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Blockade der Brennelementefabrik in Lingen (Emsland)

(Lingen, Hannover, Bonn, 25.07.2013) An der einzigen deutschen Brennelementefabrik im emsländischen Lingen blockieren Anti-Atomkraft-Initiativen die Zufahrt. In der Anlage werden Brennelemente produziert, die international in Atomkraftwerken zum Einsatz kommen.

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, das Gronauer Bündnis gegen Urananreicherung, der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz haben ihre Solidarität mit dem Protest in Lingen ausgesprochen. Die gemeinsame Hauptforderung lautet: Keine weitere Atommüllproduktion - sofortige Stilllegung aller Atomanlagen! Im Nahbereich der Lingener Brennelementefabrik steht das Atomkraftwerk Lingen 2, das zu den deutschen Atomkraftwerken gehört, das mit am längsten laufen soll.

Rund 50 Aktivist_innen protestieren seit heute früh 5:00 Uhr vor der Brennelementefabrik. Sie fordern u. a. die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Lingen und Gronau. Die AtomkraftgegnerInnen zeigen ihre Entschlossenheit u. a. durch eine Sitzblockade und eine Kletteraktion. Der Zulieferungsverkehr zur Anlage kam zum Erliegen. Die Polizei ist vor Ort und soll Unterstützung aus Hannover angefordert haben. Nach Auffassung von Anti-Atomkraftinitiativen sollte sich die Polizei zum Schutz der Bevölkerung gegen die Uranfabrik und nicht gegen Demonstrationen einsetzen.

Die Uranfabrik in Lingen  ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert, obwohl nur Flugsekunden entfernt der Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range ist.
In einer Pressemitteilung des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen zu der heutigen Aktion heißt es:
"Sowohl die Brennelementefabrik Lingen als die Urananreicherungsanlage in Gronau dürfen trotz des angeblichen Atomausstiegs unbefristet weiterlaufen. „Von hier aus wird der Weltmarkt mit Brennelementen versorgt, die Atomspirale läuft weiter und vergiftet vom Uranabbau bis zum Atommüll unsere Lebensgrundlagen.“ Erklärt Judith ihre Motivation. „Schon der Normalbetrieb ist eine Katastrophe. Uran muss in der Erde bleiben und dafür kämpfen wir.“ ergänzt Anne.

Die 1979 in Betrieb genommene Brennelementefabrik Lingen wird vom französischen Konzern AREVA NP betrieben. Das Unternehmen steht in der Kritik, weil es weltweit seine wirtschaftlichen Interessen über die Rechte der Menschen und deren Gesundheit hinweg durchsetzt.

Schon der Betrieb der Anlage in Lingen ist unverantwortlich. Damit gehen viele gefährliche Atomtransporte einher. Die letzte Fahrt nach Lingen erfolgte am 6.7.13 aus Russland kommend über den Hamburger Hafen. Solche Transporte werden in der Regel geheim gehalten und werden erst durch die mühsame Recherche von AtomkraftgegnerInnen – oder durch Unfälle – bekannt. Am 1. Mai dieses Jahres war die Stadt Hamburg an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, als auf dem Atomfrachter „Atlantic Cartier“ ein Feuer ausbrach, während sich wenige Hundert Meter entfernt Zehntausende BesucherInnen des Kirchentags aufhielten."

Bereits am Montag hatten Anti-Atomkraft-Initiativen die Urananreicherungsanlage in Gronau blockiert. Noch bis zum Samstag dauert zudem ein Anti-Atom-Camp in Metelen (Kreis Steinfurt, NRW), dessen TeilnehmerInnen sich auch gegen die Atomanlagen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet engagieren. Weitere Informationen zum Protestcamp in Metelen gibt es im Internet unter http://antiatomcamp.nirgendwo.info/

Weitere Informationen zu den Gefahren der Uranverarbeitung und der Atomtransporte unter www.urantransport.de, www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de.


Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.